TIW und Wattif nahmen neue Infrastruktur für E-Autos am Exer in Betrieb. Angebot lässt sich schnell verdoppeln.
Wolfenbüttel. Das Mitgliedervotum erfüllt und zugleich einen wichtigen Meilenstein erreicht: Prof. Dr. Wolf-Rüdiger Umbach freute sich gleich doppelt, als jetzt am Exer acht neue Ladesäulen für E-Autos in Betrieb genommen wurden. "Zusammen mit den Anlagen zur Photovoltaik auf unseren Dächern haben wir jetzt umgesetzt, was die Mitglieder von uns gefordert haben", erklärte der Vorstandsvorsitzende des Technischen Innovationszentums Wolfenbüttel (TIW): "Wir sollten innovativer werden."
Gleichzeitig stehen die acht Ladepunkte, die sich problemlos auf 16 Zapfstellen erweitern lassen, in guter TIW-Tradition: "Wir hatten schon vor vielen Jahren eine der ersten Ladesäulen der Stadt." Auch TIW-Geschäftsführerin Carola Weitner-Kehl freute sich über den Abschluss der Bauarbeiten vor dem Gebäude Am Exer 10b: „Diese Ladestraße haben wir gemeinsam mit der Braunschweiger Europazentrale des Ladeinfrastruktur-Betreibers Wattif EV geplant und umgesetzt. Die Stadtwerke Wolfenbüttel trugen ebenfalls zur zeitnahen und reibungslosen Umsetzung des Projekts bei“, betonte sie.
Für Wattif-Geschäftsführer Lukas Littmann ist das Wolfenbütteler Projekt quasi ein Heimspiel: Die Europazentrale der norwegischen Firma sitzt in Braunschweig. „Wir sind heute fester Bestandteil der Branche und betreiben über 40.000 Ladepunkte in sechs Ländern.“ Die neuen AC-Ladepunkte mit je 11 kW Leistung seien öffentlich und rund um die Uhr zugänglich. Geladen werde ausschließlich grüner Strom via App, Webcharge oder Roaming.
Insbesondere für Mitarbeitende der im TIW ansässigen Unternehmen und Gäste auf dem Gelände bietet sich das nachhaltige Laden künftig an. „Laden nebenbei“ nennen das die Experten, also während der Arbeit, des Meetings oder beim Besuch einer Veranstaltung. „Und wenn das Angebot gut angenommen wird, können wir die Anzahl der Ladepunkte in kürzester Zeit verdoppeln“, betonte Marc Könker, Projektleiter von Wattif.
Carola Weitner-Kehl ging in ihren Planungen sogar noch einen Schritt weiter: "Wir haben unter der Straße ein Leerrohr verlegt, durch das wir schnell ein Kabel führen können." Auf diese Weise seien am Exer Richtung Osten weitere Ladepunkte möglich. „Dafür brauchten wir natürlich stärkere Zuleitungen, auch weil der Strombedarf am Exer in letzter Zeit ohnehin zugenommen hat. Eine dafür benötigte neue Trafo-Anlage stellten die Stadtwerke auf – auf eigene Kosten", lobte sie die Zusammenarbeit."
Projektleiter und Netzverantwortlicher Ioannis Lipidakis von den Stadtwerken bezeichete die Anlage als größte in Stadt und Landkreis. "Es gibt zwar Standorte mit mehr Stromleistungsangebot. Aber Objekte mit 8 oder gar 16 Zapfstellen kenne ich irgendwo sonst im Landkreis."